Klinische Psychologie

Unter klinisch-psychologischer Diagnostik wird die ausführliche Anamnese/Exploration sowie der Einsatz wissenschaftlich fundierter Testverfahren verstanden, um sowohl kognitive Defizite (Konzentration, Gedächtnis, Lernen, Denken, usw.) als auch Beeinträchtigungen im psychischen Bereich (Ängste, Depressionen, Zwänge, Belastungen aufgrund körperlicher Erkrankungen, einschneidende Erlebnisse oder Lebenskrisen, usw.) abklären zu können. In Folge kann ein individuelles Leistungs- und Persönlichkeitsprofil erstellt werden, das eine Grundlage für eine weiterführende klinisch-psychologische (neuropsychologische) sowie psychotherapeutische Behandlung darstellt. Siehe auch Wahlpsychologin für klinisch-psychologische Diagnostik

Die klinisch-psychologische Beratung umfasst die Bereitstellung von Informationen und Entscheidungshilfen und bei Bedarf die Unterstützung beim Herausfinden und Eingrenzen der wichtigsten Probleme sowie bei der Suche passender Lösungsmöglichkeiten.

Die klinisch-psychologische Behandlung hat das Ziel, Krankheiten vorzubeugen und psychische Störungen/Leidenszustände (Angst, Depression, Zwang, usw.), psychische Auswirkungen körperlicher Erkrankungen (chronischer Schmerz, Krebs, neurologische Krankheiten, usw.) sowie psychosoziale Probleme zu lindern bzw. zu beseitigen. Zudem wird dabei individuell unterstützt, die Krankheit oder Krisen besser bewältigen zu können, um die Lebensqualität zu steigern. Klinische Psychologen setzen ihre Behandlung konkret an dem jeweiligen Problem bzw. der jeweiligen Störung an und stützen ihre Vorgangsweise auf sorgfältige Untersuchungen, wissenschaftliche Theorien, Behandlungsprogramme (Angstbewältigungstraining, klinisch-psychologische Schmerzbehandlung, usw.) und Methoden (Training sozialer Kompetenzen, kognitive Umstrukturierung, Psychoedukation, Achtsamkeitstraining, Entspannungsmethoden, usw.).

Die Dauer einer klinisch-psychologischen Behandlung variiert je nach vorhandener Problemstellung und deren Schweregrad. Demgegenüber stellen Beratungen kurzfristige Maßnahmen dar, mit denen eine gewünschte Änderung des Verhaltens oder Erlebens in Gang gesetzt aber nicht längerfristig begleitet wird.

 

Die Klinische Neuropsychologie ist ein Spezialgebiet der Klinischen Psychologie und bezieht sich auf eine erworbene Hirnschädigung oder Hirnfunktionsstörung (Demenz, Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Hirntumor, usw.) und daraus resultierender funktioneller Defizite, psychischer Beeinträchtigungen, Aktivitätsstörungen und Einschränkungen der Partizipation an Lebensbereichen.

Die praktische Umsetzung der Klinischen Neuropsychologie besteht in der Diagnose der Defizite mittels wissenschaftlich fundierter Testverfahren, um eine umfassende Abklärung von Art und Ausmaß neuropsychologischer Beeinträchtigungen auf Leistungs- (z.B. Konzentrations-, Gedächtnis-, Wahrnehmungseinbußen, Ressourcen, Stärken) und Verhaltensebene zu erfassen. Darauf aufbauend erfolgt die Auswahl und Umsetzung therapeutischer Methoden (Rehabilitation). Darunter versteht man die bestmögliche Förderung, Wiederherstellung und Kompensation beeinträchtigter Hirnfunktionen sowie die Unterstützung im Krankheitsverarbeitungsprozess, bei der Schmerzbewältigung, zur Ressourcenstärkung, zur Förderung von Selbstmanagementkompetenzen, für die Alltagsstrukturierung, bei der Entwicklung neuer Lebensperspektiven, als Hilfe bei emotionalen und motivationalen Problemen, bei Fragen zum beruflichen Wiedereinstieg bzw. beruflicher Neuorientierung, usw.

 

Die Gerontopsychologie, ebenso ein Spezialgebiet der Klinischen Psychologie, befasst sich mit dem Erleben und Verhalten des älteren Menschen, insbesondere aber auch mit den Alterungsprozessen und deren Beeinflussbarkeit. Psychologische Störungen wie Demenzerkrankungen, Depressionen, Schlafstörungen, aber auch Angst- oder Abhängigkeitsstörungen werden altersadäquat behandelt.

Wenn Sie bei sich selbst oder einem Angehörigen erste Anzeichen von Demenz entdecken oder vermuten und eine Diagnostik zur Früherkennung einer Demenz durchführen möchten, stehe ich gerne zur Verfügung.

 

In meiner Praxis besteht die Möglichkeit, einen Teil der klinisch-psychologischen Behandlungskosten über die Krankenkasse rückerstattet zu bekommen (ÖGK 33,70 Euro; SVS 45,- Euro; BVAEB 46,60 Euro), sofern eine entsprechende Indikation vorliegt (d.h. eine krankheitswertige Störung nach ICD-10). Um die Rückerstattung zu beantragen, ist spätestens bis zur zweiten klinisch-psychologischen Behandlung eine ärztliche Bestätigung erforderlich. Diese wird gemeinsam mit den Honorarnoten bei der zuständigen Krankenkasse eingereicht. Ab der 11. Behandlungseinheit muss zusätzlich ein Antragsformular für die Teilrefundierung eingereicht und von der Krankenkasse bestätigt werden.